12.
          Januar Heiliger Antonius M. Pucci 1819-1892



hl. Anton M. Pucci

Patron der Pfarrer

(1819 - 1892)

Fest am 12. Jänner

Eustachius Pucci wurde 1819 in Poggiole, einem Dorf in der Diözese Pistoia, geboren. Mit 18 Jahren trat er in den Servitenorden ein. Nach seiner Priesterweihe kam er nach Viareggio, wurde dort Pfarrer und blieb es trotz inneren Widerstrebens 45 Jahre lang bis zu seinem Tod 1892.

Durch mehrere Jahre stand er in schwierigsten Zeiten mit seltener Klugheit der dortigen Klostergemeinschaft vor. Die damals sehr ordensfeindlichen Gesetze ließen kein gemeinsames Leben zu. In seiner Aufgabe als Oberer zog er es nach dem Wortlaut der Regel des hl. Augustinus vor, in seinem Amt eher geliebt als gefürchtet zu werden. Er schätzte sich ob seiner Amtsgewalt auch nicht glücklich; er schätzte sich glücklich, in Liebe zu dienen. Dabei sah man ihn durchaus nicht nachgiebig, ging es um die Beobachtung der Ordensregel. Demütig, gesammelt, gottverbunden und armutsliebend wurde er "allen alles", um alle für Christus zu gewinnen. Er kannte jedes seiner Schäflein, verschenkte an sie seine Liebe und ermunterte sie durch Verkündigung der Frohbotschaft, durch seine Ratschläge und Ermahnungen, die er in langen Stunden des Beichthörens erteilte. Ständig war er darauf bedacht, den Armen zu helfen, was ihm sehr bald in der Umgebung den Namen "Vater der Armen" eintrug.

Seine Nächstenliebe zeigte sich besonders bei einer Choleraepidemie: Zwei Jahre gönnte er sich kaum Ruhe, war Tag und Nacht bereit, unter Lebensgefahr die Erkrankten an Leib und Seele zu pflegen. Gott hatte ihm auch die Gnadengaben verliehen, die Seelen der Menschen in ihrer Tiefe zu verstehen und Kranke zu heilen.

Um die christliche Erziehung der Mädchen zu fördern, gründete er in seiner Pfarrei eine Gemeinschaft von Servitinnen, die er weise leitete. Bei der Förderung des christlichen Lebens wurde er zum Pionier in der Einrichtung von Kinder- und Jugendgruppen, Männer- und Frauenrunden. Und er gründete am Meer das in ganz Italien erste Heim für kranke Kinder. Bei all diesen Ideen und Tätigkeiten war er getragen und geleitet von seiner tiefen Liebe zu Jesus. Seine besondere Verehrung galt dabei der Eucharistie. "Eucharistie - das ist Jesus heute", soll er öfters gesagt haben. Ebenso förderte P. Antonius die Verehrung der Schmerzensmutter.

Bei klirrender Kälte überließ er im Winter 1892, als er gerade von einem Versehgang heimwärts ging, einem Bettler seinen Mantel und zog sich so eine schwere Erkältung zu, der er wenige Tage später erlag. Sein letztes Wort an seine Mitbrüder ist uns überliefert: "Ich empfehle euch der Schmerzensmutter, und pflegt vor allem ihre Verehrung."

Bereits sein Begräbnis gestaltete sich zur vorweggenommenen Heiligsprechung, die dann Johannes XXIII. während der ersten Sitzungsperiode des II. Vatikanischen Konzils vornahm.


Altar mit den Reliquien des hl. Anton M. Pucci in der Servitenkirche in Viareggio.

 

Gebet:

Gott, du Hirt deiner Gläubigen, du hast den heiligen Antonius Maria Pucci, diesen großen Verehrer Mariens, zu einem hervorragenden Seelsorger gemacht. Laß auch uns im Vertrauen auf die Hilfe Mariens unser ganzes Leben in den Dienst deines Sohnes stellen. Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.

 

Aus den Konstitutionen des Servitenordens:

Der Diener Mariens werde sich bewußt, ein Gesandter Christi zu sein, um als lebendiger Zeuge des Evangeliums zu dienen. Er soll unterstützt werden, seine Talente für das Apostolat zu entfalten und einzusetzen und sich in der kirchlichen Gemeinde durch ein echtes christliches Leben zu engagieren. Das wird ihn veranlassen, sich - entsprechend der empfangenen Gaben - ehrlich Mühe zu geben, neue Wege zu suchen, die den Erfordernissen der Zeit entsprechen. (Nr. 112)