hl. Peregrin Laziosi
Patron der Fußleidenden und Krebskranken
(ca. 1265 - 1345)
Fest am 4. Mai
Forlí ist die Heimat des hl. Peregrin, des wohl bekanntesten und am meisten verehrten Heiligen des Servitenordens. Als feuriger Jugendlicher schlug er sich beim Aufstand gegen den Kirchenstaat auf die Rebellenseite. Als der Papst den Servitengeneral Philipp Benitius mit Friedenspredigten beauftragte, die den Kampf schlichten sollten, wurde dieser von einer Jugendbande angegriffen, und Peregrin versetzte Philipp einen Schlag ins Gesicht. Der Heilige mußte die Stadt verlassen. Aber den jungen Peregrin, der im Herzen gut war, befielen Gewissensbisse. Er ging Philippus nach und bat ihn um Verzeihung. Das Beispiel der geduldigen Güte und Barmherzigkeit des hl. Philipp hatte eine tiefe und nachhaltige Wirkung auf Peregrin. Einige Jahre später bat Peregrin um die Aufnahme in den Orden. Sein Noviziat verbrachte er in Siena, kehrte dann nach Forli zurück, wo er sehr bald wegen seiner Liebe zu den Armen und seines Bußgeistes bekannt wurde. Mit 60 Jahren zeigten sich bei ihm die ersten Folgen seines überstrengen Lebens: Wunden brachen auf und arteten in krebsartige Geschwüre aus. Die Knochen wurden angegriffen und der Arzt verlangte die sofortige Amputation des befallenen Beines. In der Nacht vor der damals schwierigen Operation schleppte sich Peregrin vor das Bild des Gekreuzigten im Kapitelsaal des Klosters, um im Gebet Kraft zu schöpfen. Vor Entkräftung schlief er ein. Im Traum näherte sich ihm der Gekreuzigte und er heilte seine Beinwunde. Der Arzt konnte am nächsten Morgen nur noch die vollständige, wunderbare Heilung feststellen. Die Nachricht von der wunderbaren Heilung verbreitete sich in der Stadt wie ein Lauffeuer und förderte das Vertrauen zu Peregrin; viele Leute verehrten ihn. Er aber blieb seinem strengen Leben treu. Mit 80 Jahren starb der treue Diener der Schmerzensmutter. Die sofort einsetzende große Verehrung führte bereits 1609 zu seiner Seligsprechung durch Paul V. und 1726 zur Heiligsprechung durch Papst Benedikt XIII. Der heilige Peregrin wird besonders als Patron der Bein- und Fußleidenden und der Krebskranken um seine Fürbitte angerufen.
Gebet: Gütiger Gott, du hast uns im heiligen Peregrin ein leuchtendes Vorbild der Buße und Geduld geschenkt. Seine Fürbitte helfe uns, die Leiden dieser Welt tapfer zu ertragen und froh den Freuden des Himmels zuzustreben. Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.
Aus den Konstitutionen des Servitenordens: Die Gemeinschaft trage Sorge für die älteren und kranken Brüder; sie schenke ihnen die Sicherheit, gern gesehen zu sein und nach ihren Möglichkeiten arbeiten zu können; sie wende die entsprechenden Heilverfahren an und zeige einem jeden ganz persönlich eine beständige Aufmerksamkeit. Im Fall einer schweren Krankheit kümmere sie sich rechtzeitig darum, ihnen die Stärkung der Krankensalbung und der eucharistischen Wegzehrung zukommen zu lassen. (Nr. 18) |