12.
          Januar
          Heiliger Antonius M. Pucci
          1819-1892



sel. Thomas von Orvieto

(1290 - 1343)

Gedenktag am 27. Juni

Orvieto ist durch seinen herrlichen Dom berühmt, aber auch die Servitenkirche der Stadt birgt ein geistliches Juwel, den seligen Thomas. Als Kind der Stadt trat er in den Servitenorden ein, angezogen vom marianischen Charakter und bescheidenen Auftreten der Gemeinschaft. Um besser dem Namen "Diener Mariens" gerecht zu werden und allen Menschen zu dienen, wollte er nicht Priester werden. Viele Jahre ging er als Sammelbruder von Tür zu Tür und zeigte sich in diesem Dienst äußerst liebevoll und geduldig. Um eine Gabe bittend, schenkte er den Menschen seine Güte, sein frohes Beispiel und seinen weisen Rat. Großartig war auch seine Hilfsbereitschaft: Vieles, was er an Gaben erhielt, gab er gleich wieder an die Armen weiter.

Die Bilder des Seligen, darunter einige sehr alte und wertvolle, zeigen ihn mit dem Bettelsack und dem Zweig eines Feigenbaumes in der Hand, wie er mitten im Winter einer schwangeren Frau eine Feige anbietet, die ihn darum gebeten hat. Diese Darstellungen zeigen einerseits die aufmerksame Sorge des Seligen für die, welche sich an ihn mit einer Bitte wandten, andererseits die Macht seiner Fürbitte, die Gott mit zahlreichen Wundern erhörte.

Thomas starb 1343 in Orvieto. Clemens XIII. bestätigte 1768 seine immerwährende Verehrung als Seliger.

 

Gebet:

Gott, du schenkst in deiner übergroßen Güte den Bitten der Kleinen Gehör. Auf die Fürsprache des seligen Thomas gewähre uns Trost im gegenwärtigen Leben und im zukünftigen die ewigen Freuden. Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.

 

Aus den Konstitutionen des Servitenordens:

In den Jahren der zeitlichen Profeß soll der Bruder lernen, frei zu werden von egoistischer Anhänglichkeit an materielle Dinge. Das Teilen von allem mit allen wird ihn die Liebe zum Leben, welche die Gemeinschaft selbst beseelt, als Geschenk Gottes schätzen lehren und ihn aufgeschlossen machen für die Notleidenden und deren soziale Probleme. Durch sein Vertrauen in die Vorsehung und durch das Leben in Gemeinschaft von der Angst der wirtschaftlichen Unsicherheit befreit, wird sich der Bruder frei fühlen, sich in voller Liebe ganz seiner apostolischen Sendung hinzugeben. (Nr. 147)