Marianische Bewegungen und Gemeinschaften

Legion Mariens

Die Legion Mariens ist eine Gemeinschaft von Katholiken, die sich mit Erlaubnis der Kirche und unter der machtvollen Führung der Unbefleckt Empfangenen zu einer Kampftruppe zusammengeschlossen haben: sie wollen sich einsetzen in dem Krieg, den die Kirche zu jeder Zeit gegen die Kräfte des Bösen in der Welt führt.“

Diese Definition findet man in dem Handbuch der Legion Mariens, in dem die Charakteristik, die Ziele und die Organisierung dieser marianisch geprägten Laienbewegung ausführlich beschrieben sind. Geformt wurde sie am 7. September 1921 in Dublin, Irland, durch den Zusammenschluss der ersten weiblichen Mitglieder in einer Gruppe Namens «Unsere Liebe Frau von der Barmherzigkeit». Zu den Gründungsgestalten zählen der Staatsbeamte Frank Duff und der Priester Michael Toher, wobei der letztere als Mitgründer eher im Hintergrund bleibt. Wenige Jahre später übernahm die Gemeinschaft den Namen «Legion Mariens» und die Mitglieder, sowohl Frauen als auch Männer, nannten sich «Legionäre». Sie zeigten sich aktiv durch Krankenbesuche und Straßenapostolat, widmeten sich den Randgruppen, errichteten und führten Heime für alleinstehende Mütter, für die Prostituierten und Obdachlosen. Diese Tätigkeit gehörte inhaltlich zum Ziel, welches Duff in seinem Handbuch so formulierte: „Das Ziel der Legion Mariens ist die Verherrlichung Gottes durch die Heiligung der Mitglieder in Gebet und aktiver Mitarbeit an der Aufgabe Mariens und der Kirche: der Schlange das Haupt zu zertreten und das Reich Christi auszubreiten. Und das unter priesterlicher Führung.“

Dieses Werk hat bereits Pius XI. als „wunderbar und heilig“ bezeichnet und ebenso seine Nachfolger haben der Legion Mariens ihre Wertschätzung und Anerkennung zum Ausdruck gebracht. Die Bewegung ist inzwischen weltweit verbreitet und engagiert sich vor allem in den Pfarrgemeinden, in denen sie mit der Zustimmung des Ortsbischofs und des Pfarrers in kleinen Gruppen, in sogenannten «Präsidien», tätig ist. Deren Mitglieder übernehmen verschiedene Aufgaben, die sie einzeln oder, im Idealfall, zu zweit erfüllen. Jedes Präsidium trägt einen marianischen Namen, z.B. „Maria Schmerzensmutter“. Das Präsidium trifft sich wöchentlich, üblicherweise mit seinem geistlichen Leiter, um nach einem genau vorgegebenen zeitlichen und inhaltlichen Ablauf gemeinsam zu beten (Rosenkranz, Gebete der Legion), sich der geistlichen Vertiefung zu widmen (Studium vom Handbuch, geistliche Impulse), die Aufgaben seiner Mitglieder auszuwerten, das Apostolat zu planen und die Mitglieder mit einzelnen Aufgaben zu beauftragen. Laut Handbuch sollen sich die Legionäre einen marianischen Geist zu Eigen machen: „Der Geist, der Maria erfüllt, ist auch der Geist ihrer Legion. Vor allem strebt die Legion nach Mariens tiefer Demut und vollkommenem Gehorsam, nach ihrer engelgleichen Milde und ihrem unablässigen Beten, nach ihrer alles umfassenden Abtötung, ihrer makellosen Reinheit und heldenhaften Geduld, nach ihrer himmlischen Weisheit und nach ihrer tapferen Gottesliebe, die bis zum Selbstopfer ging. Ganz besonders aber strebt die Legion nach dem Glauben Mariens. Getrieben von der Liebe und dem Glauben Mariens, nimmt die Legion jede Arbeit in Angriff und «klagt niemals über Unmöglichkeiten, denn sie erkennt, dass sie alles tun darf und tun kann».“

Neben der marianischen Ausrichtung fällt noch die militärische Struktur dieser Gemeinschaft auf: „Die Legionäre hoffen, ihrer großen himmlischen Königin durch Treue, Tugend und Mut würdig zu werden. Deshalb ist die Legion wie eine Armee aufgebaut und nimmt sich besonders die Armee des alten Rom zum Vorbild; von ihr entlehnt sie auch die Bezeichnungen. Doch Heer und Waffen der Legionäre Mariens sind nicht von dieser Welt“ - so das Handbuch. Diese militärische Struktur hat nicht das Ziel in den Legionären kriegerische Gefühle zu wecken, sondern vielmehr sie zur tapferen Nachahmung und Übung der oben zitierten Marientugenden zu motivieren, eben mit jener Disziplin, Treue und Ausdauer, welche einen guten Soldaten auszeichnen. Solche Tugenden und die von Gott verliehenen Gnaden stellen gewissermaßen auch jene „Waffen“ dar, mit welchen die Legionäre Mariens in den Kampf gegen das Böse in der Welt ziehen. Die Voraussetzung für die Erfüllung dieses Auftrags sieht die Legion in der ständigen Vervollkommnung ihrer Mitglieder durch die Verehrung Mariens, besonders durch die bewusst gelebte «Vollkommene Hingabe an Maria» des Ludwig Maria von Montfort.

fr. Fero M. Bachorík OSM