sel. Johannes Benincasa
Einsiedler
(1376 - 1426)
Gedenktag am 11. Mai
Noch sehr jung trat der in Monte Pulciano geborene Johannes Benincasa dem Orden der Diener Mariens bei. Mit der Erlaubnis der Oberen folgte er einem besonderen Zug zum Leben in Stille und Einsamkeit, einem Leben der Betrachtung und des immerwährenden Gebetes in einer zum Kloster gehörenden Einsiedelei. Seinen Lebensunterhalt erwarb er sich durch Handarbeit, denn er wollte keine Almosen von den Leuten annehmen, die zu ihm um Rat und Hilfe kamen. Er lebte sehr bescheiden und pflegte stets zu sagen: "Der böse Feind läßt sich am besten von denen überwinden, die nichts besitzen." Sein einfaches, heiliges Leben fand große Bewunderung, zumal es auf seine Fürsprache durch Wunder bekräftigt wurde. Benincasa war, wie übrigens viele der Brüder in der Geschichte des Ordens, zum Einsiedlertum berufen. Das Leben aller Einsiedler des Ordens war wie das des seligen Johannes stets getragen von einer tiefen brüderlichen Verbundenheit mit der Gemeinschaft, konkret mit der nächstliegenden Klostergemeinschaft. Johannes starb mit 50 Jahren um das Jahr 1426, und sein Leib fand in der Pfarrkirche St. Leonhard in Montechielli seine letzte Ruhestätte. Papst Pius VIII. bestätigte 1824 seine Verehrung als Seliger des Servitenordens.
Gebet: Barmherziger Gott, in der Nachfolge deines Sohnes lebte der selige Johannes Benincasa als arbeitssamer Einsiedler. Gib auch uns durch Gebet und Buße die Kraft, den Aufgaben des christlichen Lebens besser gerecht zu werden. Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.
Aus den Konstitutionen des Servitenordens: Die Gemeinschaft sichere einem jeden im Lauf des Tages genügend Zeit zum Gebet, zum Studium und zur Betrachtung des Wortes Gottes, der wenigstens eine halbe Stunde gewidmet werden soll. Es wird unsere Aufgabe sein, gemeinsam Tage und Zeiten der Einkehr vorzusehen, an denen wir frei sind von den gewöhnlichen Verpflichtungen. Auch wenn diese Tage und Zeiten innerhalb der Umgebung der Gemeinschaft stattfinden, sollen die Mitschwestern und Laien, die daran teilnehmen möchten, gerne zugelassen werden. Ein jeder halte sich treu an die festgesetzte Zeit für die jährlichen Exercitien und werde ermutigt, in Übereinstimmung mit seinen eigenen Verpflichtungen Zeiten geistlicher Erneuerung zu wählen. Jeder Bruder halte die Tradition hoch in Ehren, täglich den Rosenkranz der Schmerzensmutter zu beten. (Nr. 31) |