sel. Maria Maddalena della Passione
(1845 - 1921)
Gründerin der Sr. Servitinnen Compassioniste
Gedenktag am 5. September
Sr. M. Maddalena della Passione wurde als Costanza Starace in Castellamare di Stabia in der Nähe von Neapel am 5. September 1845 als ältestes von fünf Kindern geboren. Die Eltern erfreuten sich eines bescheidenen Wohlstands. Vater Francesco war als Kapitän und Reeder oft monatelang auf dem weiten Ozean mit seinen Matrosen unterwegs. Als Kind verbrachte Costanza viele Jahre in verschiedenen religiösen Instituten, doch mit 14 Jahren musste sie aus gesundheitlichen Gründen nach Hause zurückkehren. Die Biographen betonen das intensive religiöse Leben der Familie: Messbesuch in der familieneigenen Kapelle, eine starke marianische Frömmigkeit und besonders die Verehrung der Schmerzhaften Mutter, Lektüre und Meditation der Heiligen Schrift mit dem Vater. Die Eltern waren zudem Wohltäter der Kirche und vieler Armen und Kranken. Auch wenn Costanza ihren Wunsch, Klausurschwester zu werden, nicht verwirklichen konnte, legte sie daheim 15-jährig die religiösen Gelübde ab und erhielt aufgrund ihrer Liebe zur Schmerzhaften Mutter mit 20 Jahren den Habit des Drittordens der Serviten. Damals nahm sie den Namen Sr. M. Maddalena der Schmerzhaften Mutter an. Am 8. Juni 1867 legte sie als Tertiarin der Serviten die Profess ab. Damals wurde sie von Bischof Mons. Francesco Saverio Petagna, der erst sechs Jahre zuvor von seiner Flucht nach Frankreich zurückgekehrt war, gebeten, beim spirituellen Wiederaufbau der Diözese mitzuhelfen, der aufgrund der Kriege im Zuge der politischen Einigung des Königreichs Italiens dringlich geworden war. Mit vielen Gleichgesinnten begann Sr. M. Maddalena 1868 ihren Einsatz für die an Cholera Erkrankten. Der Bischof erhielt von Herrn Francesco Starace ein Haus, wo die Waisen untergebracht werden konnten. Sr. M. Maddalena besuchte zunächst das Waisenhaus als Helferin und Katechetin, schließlich wohnte sie dort ganz mit vier weiteren jungen Frauen. In diesem Waisenhaus wurde am 16. Juli 1869 das religiöse Institut der Suore Compassioniste (Schwestern des Mitleids) geboren. Die Schwestern richteten ihr Herz auf den leidenden und gekreuzigten Christus und auf seine mit ihm leidende Mutter aus. Mit ihnen und wie sie liebten sie die jungen und armen Mädchen und boten ihnen eine gute Erziehung sowie erste Katechesen an, zunächst in Castellamare, schließlich in vielen anderen Städten Süditaliens. Sr. M. Maddalena trug Sorge für ihre Mitschwestern und für die Waisenkinder. Von 1865 bis 1901 durchlitt sie dabei ihren ganz persönlichen Kalvarienberg, physische Schmerzen und Ängste durch die Gnade der Stigmatisierung, welche ihr auch viele Missverständnisse und Anfeindungen bewirkten, aber auch Erfahrungen der Besessenheit und des Todes vieler junger Schwestern. Mons. Echevarria, Prälat des Opus Dei, fasste diese schwierigen Jahre im Leben von Sr. M. Maddalena so zusammen: “In ihrem Leben berührte sie die wunderbare Wirklichkeit der Gnade, die ihre Seele auf Wege der Akese geführt hat hin zur Begegnung mit ihrer großen und einzigen Liebe, auch durch schwierige Prüfungen der Reinigung hindurch.” Eine Aussage der Gründerin lassen uns ein wenig in ihre Seele blicken: “Mein Gott, ich verstehe dich nicht, aber ich bete dich an. Die Urteile Gottes wollen angebetet, nicht diskutiert werden. Auf den Knien werden wir alles in Ordnung bringen. Eine Schwester der Compassioniste muss einen Pakt eingehen: immer zu Füßen Mariens leben.” Die letzten 20 Jahre ihres Lebens widmete sie vor allem der Ausbildung der Schwestern und der Stabilisierung der Kongregation. Am 13. Dezember 1921 verstarb sie. Sr. Maria Madellena della Passione wurde am 15. April 2007 im Mutterhaus der von ihr gegründeten Kongregaton in Castellammare di Stabia bei Neapel von Kardinal Josè Saraiva Martins, Präfekt der Kongregation für die Selig- und Heiligsprechungen, seliggesprochen. Derzeit leben und wirken "ihre Schwestern" in Italien, Indien, Indonesien, Chile, Kanada, Mexiko und auf den Philippinen. Das Vorbild im Glauben von Sr. M. Maddalena ist heute ebenso aktuell wie zu ihrer Zeit. Wenn auch die Herausforderungen andere geworden sind, sie lehrt uns, in unserem Dienst der Evangelisation keine Zeit zu verlieren. Im Dienst an den Menschen geht es darum, der Berufung zu folgen und jeden Tag mit seinen Schatten- und Lichtseiten zu lieben, denn – so schreibt der Apostel Paulus in Röm 8,35ff – “Was kann uns scheiden von der Liebe Christi? Bedrängnis oder Not oder Verfolgung, Hunger oder Kälte, Gefahr oder Schwert...? All das überwinden wir durch den, der uns geliebt hat.” Sr. M. Maddalena scheint dafür wie ein Reflex zu sein... fr. Hubert M. Moons osm Aus den Konstitutionen des Servitenordens: Nach dem Vorbild der seligen Jungfrau wollen wir im Hören auf das Wort Gottes leben und aufmerksam sein für seinen Anruf in unserem Inneren, in den Menschen, in den Ereignissen und in der ganzen Schöpfung. Diese Haltung wird uns dazu führen, die Zeichen der Zeit zu verstehen und jenen Werten treu zu sein, welche die Kirche in ihrer prophetischen Sendung verkünden und verwirklichen muss. (Nr. 24b) |